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Das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ist ein wichtiger Anlass, um gemeinsam daran zu erinnern, welche Bereicherung das Judentum für unsere Gesellschaft ist. Dafür sei den Initiator*innen und Veranstalter*innen ausdrücklich gedankt. Es muss aber zusätzlich Anlass sein, Antisemitismus, der nach wie vor alle Teile unserer Gesellschaft durchzieht, zu thematisieren und ihm noch entschiedener entgegenzutreten.
Es kann nicht sein, dass 75 Jahre nach dem Ende der Shoa Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland noch immer Angriffe fürchten müssen und sich davor scheuen, ihren Glauben im Alltag offen zu leben.
Nach wie vor werden Jüdinnen und Juden auf Grund ihres Glaubens Opfer antisemitischer Straftaten, werden jüdische Gemeindegebäude angegriffen und antisemitische Verschwörungsmythen weitergetragen.
Noch immer ist „Jude“ ein weitverbreitetes Schimpfwort. Allein 2019 wurden über 50 antisemitische Straftaten in MV polizeilich erfasst. Die Dunkelziffer wird um einiges höher sein. Denn allzu oft wird Antisemitismus von Nichtbetroffenen übersehen oder relativiert. Antisemitismus-Opfern wird vorgeworfen zu empfindlich zu sein, zu übertreiben oder das Geschehene misszuverstehen.
Nach wie vor finden in Mecklenburg-Vorpommern regelmäßig Fackelumzüge statt, welche der zivilen Opfer des zweiten Weltkrieges gedenken und dadurch die oftmals jüdischen Opfer des deutschen Nationalsozialismus relativieren.
Nach wie vor werden immer wieder jüdische Friedhöfe in Mecklenburg-Vorpommern geschändet.
Nach wie vor ist und bleibt die Geschichte des jüdischen Lebens und der Opfer der Shoa in unseren Städten und Gemeinden großenteils nicht aufgearbeitet.
Nach wie vor werden deutsche Jüdinnen und Juden für die Politik der israelischen Regierung in Verantwortung genommen, die sie gar nicht gewählt haben.
In vielen Kommunalparlamenten und sogar in unserem Landtag sitzen Fraktionen, welche den deutschen Antisemitismus leugnen, die Juden-Verfolgung in Deutschland relativieren und muslimischen Antisemitismus instrumentalisieren, um eine rigide Zuwanderungspolitik zu legitimieren und Islamophobie zu schüren.
Bislang sind es vor allem Einzelpersonen und Bürger*innen-Initiativen, welche Antisemitismus als Problem thematisieren und ehrenamtlich bekämpfen. Ihnen bleiben jedoch oftmals die notwendige finanzielle Ausstattung und politische Unterstützung versagt.
Bündnis 90/DIE GRÜNEN Mecklenburg-Vorpommern fordern das Festjahr als Anlass zu nutzen, um Antisemitismus sichtbar(er) zu machen und entschieden(er) zu bekämpfen, indem:
1. Grundlegend
2. Antisemitisch-motivierte Straftaten in MV
2012 | 18 |
2013 | 30 |
2014 | 30 |
2015 | 19 |
2016 | 39 |
2017 | 44 |
2018 | 54 |
2019 | 51 |
Quellen: Landtag MV Drucksache: 7/423, Verfassungsschutzberichte; NDR
Schändung jüdischer Friedhöfe
3. Konkrete Beispiele für Antisemitismus in MV
A. „Sekundärer Antisemitismus in MV“
B. Israelbezogener Antisemitismus
C. Angriffe auf Gemeindegebäude
D. Offener Antisemitismus
E. Muslimischer Antisemitismus
F. Antisemitismus in der AfD
Weike Bandlow (Landesvorsitzende),
Ole Krüger (Landesvorsitzender),
Ronja Thiede (Frauenpolitische Sprecherin),
Andreas Haubold (Landesschatzmeister),
Carolin Meder (Landesvorstandsmitglied),
Nicole Peter (Landesvorstandsmitglied),
Nils Bandelin (Landesvorstandsmitglied),
Andreas Katz (Landesvorstandsmitglied),
Katharina Horn (Landesvorstandsmitglied, Sprecherin Grüne Jugend MV, Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl),
Claudia Müller (Mitglied des Bundestages, Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl),
Anne Shepley (Spitzenkandidatin zur Landtagswahl),
Dr. Harald Terpe (Spitzenkandidat zur Landtagswahl)