Weltnichtrauchertag: Glaubwürdige Tabakprävention erfordert ein Ende der Tabakwerbung

Politische Entscheidungen müssen sich an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger ausrichten und nicht an den Interessen der Tabaklobby.

30.05.17 –

Der Bundestagsabgeordnete und Gesundheitspolitiker Dr. Harald Terpe (Bündnis 90/Die Grünen) hat anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai die Bundesregierung wegen ihres fehlenden Engagements in Sachen Tabakprävention kritisiert:

„Union und SPD blockieren aus Rücksicht auf die Interessen der Wirtschaft ein vollständiges Tabakwerbeverbot. Deutschland ist damit Schlusslicht in Europa. Die Bundesregierung beschränkt sich in der Tabakprävention weitgehend auf schöne Werbekampagnen wie die „rauchfrei-Kampagnen“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Doch für viele Menschen ist es nicht nachvollziehbar, warum staatliche Präventionskampagnen vom Tabakkonsum abraten, aber die Tabakindustrie ihre Produkte weiter bewerben darf." so Terpe.

"Präventionsmaßnahmen sind immer auch eine Frage der Glaubwürdigkeit. Werbung für Tabakprodukte im Kino und auf Plakaten, aber auch die kostenlose Abgabe von Tabakprodukten, verhindern eine wirksame Tabakprävention."

Deutschland ist der einzige EU-Staat, in dem Tabakkonzerne noch öffentlich werben dürfen. Die Koalitionsfraktionen verhindern seit geraumer Zeit die Aufsetzung eines Gesetzentwurfs der Bundesregierung zum Ende der Werbung für Tabakprodukte.

Terpe fordert: "Die Blockadehaltung muss aufgegeben werden. Politische Entscheidungen müssen sich an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger ausrichten und nicht an den Interessen der Tabaklobby."

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Drogen & Sucht