Rechtsanspruch auf Kitaplatz an Qualitätskriterien koppeln

Beim Krippenausbau sollte nicht die schiere Masse, sondern die Klasse zählen.

31.07.13 –

Beim Krippenausbau zählt nicht die schiere Masse, sondern die Klasse. Das betont Harald Terpe, Mitglied des Bundestages und Spitzenkandidat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Mecklenburg-Vorpommern zur Bundestagswahl 2013, zum Inkrafttreten des Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr:

"Der Rechtsanspruch auf einen Kinder-Betreuungsplatz muss an sinnvolle Qualitätskriterien gekoppelt werden. Neben guter Ausbildung und Bezahlung für pädagogisches Personal brauchen wir für eine optimale frühkindliche Förderung eine deutlich bessere Fachkraft-Kind-Relation vor allem bei den unter 3-Jährigen."

Gerade das Beispiel Mecklenburg-Vorpommern zeige, dass eine hohe Betreuungsquote allein nicht ausreiche, wolle man Kindern den bestmöglichen Start ins Leben ermöglichen: "Im Nordosten wird heute zwar schon rund jedes zweite Kind unter drei Jahren in einer Kita oder von einer Tagespflegeperson betreut. Schauen wir aber auf die Fachkraft-Kind-Relation, bildet MV bundesweit das Schlusslicht. Eine Fachkraft kümmert sich hierzulande um sechs Kinder. Im Bundesdurchschnitt liegt der Personalschlüssel für die Betreuung unter 3-Jähriger bei weniger als eins zu fünf." In altersübergreifenden Gruppen, in denen Kinder im Alter von 0 Jahren bis zum Schuleintritt betreut würden, sei eine Fachkraft gar für 11 Kinder zuständig.* "Unser Ziel ist es, den Betreuungsschüssel für alle unter 3-Jährigen schrittweise auf mindestens 1:5 zu senken. Nur so können wir eine individuelle frühkindliche Bildung und Betreuung gewährleisten", meint Terpe.

Das Kinderbetreuungssystem in Mecklenburg-Vorpommern sei unterfinanziert. Deshalb müssten Eltern hierzulande 27% Prozent der Betreuungskosten allein schultern - mehr als in irgendeinem anderen Bundesland. Auch würde die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte vielerorts nicht angemessen bezahlt. Dazu Terpe: "CDU-Familienministerin Schröder stört das leider wenig. Sie wirft für ihr Lieblingsprojekt Betreuungsgeld mehr als eine Milliarde Euro einfach zum Fenster hinaus - Geld das dringend benötigt wird, um allen Kindern gute Entwicklungs- und Teilhabechancen zu geben."

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