BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Mecklenburg-Vorpommern

Tutnix-Beauftragte muss endlich handeln

Die aktuellen Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Alkoholkonsum Jugendlicher sehen nur auf den ersten Blick positiv aus.

04.02.11 –

Zur Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum jugendlichen Alkoholkonsum erklären Harald Terpe, Sprecher für Drogen- und Suchtpolitik, und Kai Gehring, Sprecher für Jugendpolitik:

Die aktuellen Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) klingen gut, geben aber keinen Anlass zur Entwarnung. Anders als die Bundesdrogenbeauftragte suggeriert, zeigen die Zahlen bei genauer Betrachtung, dass die Präventionsstrategie der Bundesregierung weitgehend wirkungslos ist.

Im Vergleich zu vorhergehenden Befragungen wird deutlich, dass die Werbestrategien der Brauer sehr erfolgreich sind. So ist der Bierkonsum bei den 18 bis 25jährigen angestiegen. Auch der Konsum bierhaltiger Mischgetränke hat in fast allen Altersgruppen deutlich zugenommen. In einigen Altersgruppen überflügeln die Mädchen gar die Jungen. Diese Getränkearten sind gefährlich, weil sie die Hemmschwelle für regelmäßigen Alkohol-Konsum senken.

Rauschtrinken darf nicht bagatellisiert werden. Wir brauchen durchgreifende Maßnahmen, um Jugendliche vor riskantem Alkoholkonsum wirksam zu schützen. Problematisch bleibt die hohe gesellschaftliche Akzeptanz von riskantem Alkoholkonsum. Rauschtrinken ist kein Jugend-, sondern All-Generationen-Problem. Statt unentwegt Kampagnen anzukündigen und Fototermine mit Tankstellenpächtern zu machen, sollte Frau Dyckmans endlich wirksame Präventionsmaßnahmen auf den Weg bringen –  zum Beispiel Werbeeinschränkungen zum besseren Jugendschutz.

Die Zahlen der BZgA stehen im Widerspruch  zu den kürzlich veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes, die einen deutlichen Anstieg der alkoholbedingten Krankenhauseinweisungen in fast allen Altersgruppen belegen. Dieser Widerspruch hat einen einfachen Grund: Die aktuellen Zahlen der BZgA beruhen lediglich auf telefonischen Selbstauskünften der Jugendlichen.

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