BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Mecklenburg-Vorpommern

Was kommt nach dem Krieg gegen die Drogen?

Was heißt eigentlich Legalisierung? Gibts dann Heroin im Supermarkt? Wie könnte ein Regulierungssystem für Drogen aussehen? Britische Experten haben dazu eine Studie vorgelegt, die jetzt auch auf Deutsch vorliegt.

06.07.12 –

"Nach so vielen Jahrzehnten ergebnisloser Diskussionen sind wir nicht mehr an Glaubenssätzen, Meinungen und Allgemeinplätzen zur Prohibition interessiert. Wir erwarten Beweise. Für die Vorteile von Prohibition wurde noch kein einziger vorgelegt. Diejenigen dagegen mehren sich von Jahr zu Jahr. Ob uns das gefällt oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle. Es sei denn, Suchtpolitik wäre eine Geschmacksfrage."
(Dr. Raphael Gaßmann, Geschäftsführer Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen)

Der Krieg gegen die Drogen ist gescheitert, er ist nicht zu gewinnen. Stattdessen sind weltweit die Auswirkungen dieser falschen Drogenpolitik zu sehen. Ob man nach Mexiko oder Südamerika schaut, ob man nach Europa oder in die USA blickt - der "War on Drugs" hat erhebliche Konsequenzen für Staaten, für Drogenkonsumenten, für ganze Gesellschaften. Die Prohibition ist verantwortlich für Menschenrechtsverletzungen, Korruption und gesundheitliche Schäden. Es ist daher höchste Zeit, über Alternativen zur Prohibition nachzusinnen.

Die Studie der britischen NGO Transform - Drug Policy Foundation geht der Frage nach, wie ein neues Regulierungssystem für Drogen aussehen könnte. Darin beschreiben die Autoren vier verschiedene Modelle nach denen Drogen reguliert werden könnten:

  • ärztliche Verschreibung
  • den Verkauf in Apotheken
  • die Abgabe in lizenzierten Verkaufsstellen oder anderen Orten
  • in seltenen Fällen: den Verkauf an nicht lizenzierten Orten

Im Gegensatz zum Status quo gäbe es damit eine Regulierung von Drogen. Denn der Schwarzmarkt kennt keine Regulierung. Der Dealer fragt nicht nach dem Alter der Konsumentin bzw. des Konsumenten. Es gibt dort keinen Jugendschutz, keinen Verbraucherschutz und keine sonstige Kontrolle.

Allerdings könnte auch durch eine legale Regulierung weder problematisches Konsumverhalten noch Abhängigkeit verhindert werden. Die Regulierung sei allerdings der Versuch, die durch Prohibition und illegale Märkte verursachten Schäden zu mindern bzw. zu beseitigen.

Das Buch kann bei AKZEPT e.V. in der deutschen Ausgabe bestellt und hier als PDF heruntergeladen werden.

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