2,6 Millionen Kinder aus Suchtfamilien ohne Hilfe – Bundesregierung muss handeln

Auch in der Suchthilfe muss das Kindeswohl an erster Stelle stehen. Kindesvernachlässigung und Kindesmisshandlung stehen im engen Zusammenhang mit Suchtproblemen der Eltern.

07.02.14 –

Anlässlich der "Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien" (9. bis 15. Februar 2014) erklärt Dr. Harald Terpe, Sprecher für Drogen- und Suchtpolitik:

In Deutschland leben 2,6 Millionen Kinder in Alkoholiker- und Drogenfamilien – doch in allen bisherigen Präventionsgesetzen der Bundesregierung tauchen sie nicht auf. Wenn die Drogenbeauftragte der Bundesregierung jetzt Kinder aus Suchtfamilien zu ihrem Schwerpunkt erklärt, muss sich das endlich auch im geplanten Präventionsgesetz niederschlagen. Staatliche Hilfeangebote für diese Kinder sind überfällig – die bisherigen Projekte leben allein von Spenden oder Unterstützungen der Kommunen.

Auch in der Suchthilfe muss das Kindeswohl an erster Stelle stehen. Kindesvernachlässigung und Kindesmisshandlung stehen im engen Zusammenhang mit Suchtproblemen der Eltern. Die Kinder erleben in diesen Familien häufig Streit, psychische und körperliche Gewalt. Die familiäre Situation ist unberechenbar. Für Kinder aus Suchtfamilien ist es wichtig, sich an sichere Bezugspersonen wenden zu können, die sie in ihrer Not unterstützen. Nur dann haben sie eine Chance, sich relativ gesund zu entwickeln.

 

Hintergrund:

Die Aktionswoche vom 9. bis 15. Februar 2014 steht unter dem Motto "Vergessenen Kindern eine Chance geben" und soll die öffentliche Aufmerksamkeit auf diese Kinder lenken sowie Informationen vermitteln, damit sie in Kindergärten, Schulen, Kinderarztpraxen, Kliniken oder Freizeiteinrichtungen besser unterstützt werden.  Die Aktionswoche läuft parallel zur "Children of Alcoholics Week" in den USA und in Großbritannien. Sie steht in Deutschland unter der Schirmherrschaft der Schauspielerin Katrin Sass.

Kategorie

Drogen & Sucht