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21.07.15 –
Wir fordern die Bundesregierung auf, die Probleme von Drogenkonsumenten endlich ernst zu nehmen und Maßnahmen zur Schadensminderung auszubauen. Jährlich sterben über 1.000 Menschen in Deutschland an den Folgen riskanten Drogenkonsums. Die Bundesregierung klammert sich aber weiter an die unrealistische Vorstellung einer drogenfreien Welt. Der wirklich wichtigen Frage, wie die Folgen riskanten Konsums verringert werden können, stellt sie sich aus rein ideologischen Gründen nicht.
Drogenabhängigkeit ist eine schwere Erkrankung. Wer abhängig ist, braucht Hilfe und keine Strafverfolgung. Angebote zur Schadensminderung für Konsumentinnen und Konsumenten müssen niedrigschwellig sein. Die flächendeckende Einrichtung von Drogenkonsumräumen ist noch längst nicht erreicht. Auch Marlene Mortlers Heimatland Bayern verweigert Abhängigen diese Hilfe, die Leben retten kann. Die Überwachung der Konsumvorgänge ermöglicht eine sofortige Erste Hilfe bei Überdosierungen und anderen Notfällen. Die Abgabe von sauberen Spritzbestecken verhindert die Übertragung von Infektionen durch verunreinigte Spritzen. In Konsumräumen kann Konsumenten Hilfe und Unterstützung angeboten werden, um den Weg aus der Abhängigkeit oder Obdachlosigkeit hin zu Therapieangeboten oder Wohnprojekten zu finden.
Wir wollen Therapie- und Hilfsangebote verbessern. Nur ein abgestimmtes Hilfe- und Beratungssystem sowie Präventionsprogramme können helfen, Abhängigkeiten langfristig erfolgreich zu verhindern und die jährliche Zahl der Drogentoten zu senken.
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Eine Übersicht aller parlamentarischen Initiativen zur Drogenpolitik finden Sie hier.