Anläßlich des Weltnichtrauchertages fordern wir: Tabakwerbung in der Öffentlichkeit darf nicht länger möglich sein.

31.05.13 –

Zigaretten sind kein gewöhnliches Produkt. Anders als etwa Alkohol oder Cannabis können sie schon bei bestimmungsgemäßem Gebrauch erhebliche gesundheitliche Schäden hervorrufen. Bundesweit sterben etwa 100.000 Menschen pro Jahr an den Folgen des Tabakkonsums, weltweit sind es ca. fünf Millionen Menschen.

Weltnichtrauchertag 2013

Der Weltnichtrauchertag steht 2013 in Deutschland unter dem Motto „Laß Dich nicht anmachen - Weg mit der Tabakwerbung!“. Das hat seinen guten Grund: Obwohl Deutschland schon 2003 die Tabakrahmenkonvention (FCTC) der Weltgesundheitsorganisation WHO unterzeichnet hat, gehört es zu den Ländern, in denen die Tabakindustrie nahezu unbeschränkt für ihre Produkte werben kann.

Mit einem Antrag im Deutschen Bundestag wollen wir deshalb neben weiteren Maßnahmen erreichen, dass Tabakwerbung in Deutschland abgeschafft wird. Das Tabakrahmenübereinkommen muss vollständig umgesetzt werden. Tabakwerbung – egal ob im Kino, auf Litfaßsäulen oder auf Großplakaten - hat in der Öffentlichkeit nichts zu suchen.

Die Bundesregierung verweigert aber bislang mit fadenscheinigen Ausreden ein vollständiges Verbot der Tabakwerbung auch in Deutschland. Dabei gibt sie selbst zu, dass keine verfassungsrechtlichen Gründe gegen ein vollständiges Tabakwerbeverbot sprechen.

200 Millionen Euro pro Jahr für Tabakwerbung

Fast 200 Millionen Euro gibt die Tabakindustrie hierzulande pro Jahr für Werbung und Sponsoring aus. Zum Vergleich: Der Bund zahlt im selben Zeitraum knapp eine Million Euro für die Tabakprävention bei Jugendlichen. Dabei ist Tabakwerbung insbesondere an jugendliche Neueinsteiger gerichtet. Das belegen unter anderem Dokumente aus der Tabakindustrie. Tabakwerbung spricht deswegen bewusst vor allem Werte an, die bei jungen Menschen hoch im Kurs stehen: Individualität, Spaß, Risiko, Freiheit, Auflehnung aber auch Gruppenzugehörigkeit. Kein Zufall ist es auch, dass in den Kampagnen der Tabakindustrie junge Menschen gezeigt werden. Tabak wird als natürliches, trendiges und vor allem: normales Produkt dargestellt. Gesundheitliche Bedenken werden hingegen zerstreut.