BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Mecklenburg-Vorpommern

Terpe bei Neubrandenburger Suchtwoche

Gemeinsam mit Experten diskutierte Harald Terpe die Frage, ob Alkohol einen zu großen Stellenwert bei Jugendlichen habe und welche Verantwortung den Familien zukomme.

27.04.10 –

Am 27. April bot Dr. Harald Terpe im Rahmen der Neubrandenburger Suchtwoche eine öffentliche Diskussionsrunde „Jugend und Alkohol – allein Familiensache?“ in seinem Wahlkreisbüro an. An dem Expertengespräch nahmen unter anderem Juliane Hartmann (Suchtberatung Caritas), Dirk Schürgut (Jugendamt) sowie Rita Segeth (GF Jugendclub Zebra, Konnex und Mosaik-Klub) teil.

Die Referenten legten dar, welchen Stellenwert der Alkohol aus ihrer Sicht bei Jugendlichen hat und welche Verantwortung den Familien dabei zukommt und welche Hilfestellungen ihre Einrichtungen leisten können. Terpe beleuchtete insbesondere die Verantwortung des Staates.

Terpe: „Dass staatliche Interventionen wirksam sein können, zeigt eindrucksvoll die Erhebung einer Sondersteuer auf Alkopops. Seit dem werden diese Getränke von Jugendlichen weitaus weniger konsumiert.“Ein weiterer wichtiger Hebel wäre die Senkung der Promillegrenze von 0,5 auf 0,0 im Straßenverkehr.

Schürgut betonte, dass die Einführung der 0,0 Promille enorm wichtig sei, da nur so die Erwachsenen als gute Vorbilder für die Jugend fungieren können. Frau Segeth unterstrich die Verantwortung der Eltern. Es lasse sich nicht alles staatlich regeln. Juliane Hartmann war der Auffassung, dass es genug Gesetze gäbe. Es mangele primär an der Umsetzung.

Man war sich einig, dass Alkohol einen zu hohen Stellenwert in der Gesellschaft habe. Wer keinen Alkohol trinke werde schnell ausgegrenzt. Das größte Problem stelle das Komasaufen dar. Die Folgekosten von Alkoholkonsum dürften nicht unterschätzt werden.

In einigen europäischen Ländern werde die wirtschaftliche Belastung auf 56% des Bruttosozialproduktes geschätzt. Betroffen seien Gesundheits-, Sozial- und Verkehrswesen sowie Strafverfolgungsbehörden.

Terpe bemerkte abschließend: „Es ist wichtig, dass der Staat erst dann aktiv wird, wenn die Zivilgesellschaft überfordert ist. Nur so wird gewährleistet, dass die Gesellschaft von ihrer Verantwortung nicht entbunden wird.“

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Drogen & Sucht