Betr. Gesundheit & Pflege

Pflege und Gesundheitspolitik waren die Themen des Besuchs von Harald Terpe in Schwerin.

29.04.10 –

Berufliche Schule Schwerin – Thema: Pflege

Vormittags besuchte Dr. Harald Terpe die „Berufliche Schule der Landeshauptstadt Schwerin – Gesundheit“. Die Schulleiterin Frau Cornelia Wossidlo führte ihn durch alle Abteilungen von der Kranken-/Kinderkrankenpflege über Physiotherapie bis hin zu verschiedenen Ausbildungsbereichen der Medizinisch-technischen Assistenz. Dr. Terpe interessierte sich insbesondere für die Beweggründe der Azubis, weshalb sie ihren Ausbildungsgang eingeschlagen haben. Viele gaben an, dass ihre Eltern in einem ähnlichen Bereich arbeiten. Nur wenige sind durch das Arbeitsamt auf diese zukunftsfähigen Berufe aufmerksam gemacht worden.“ Frau Wossidlo unterstrich, dass ein großer Arbeitskräftemangel bei MTA´s herrsche. Wer diesen Beruf ergreife, habe einen krisenfesten Job. Das sei in der Öffentlichkeit noch nicht angekommen.

Bei der anschließenden Diskussion mit Schülern aus den unterschiedlichen Fachbereichen zum Thema „Akademisierung der Pflegeberufe“ reichten die Sitzplätze kaum aus. Weiterhin ging es um die „Anpassung der Ausbildung in Deutschland an die Bedingungen in Europa“. Das Interesse war beeindruckend groß und die Schüler stellten sehr viele gute Fragen. Terpe erklärte: „Bei vielen Ländern stehe Akademisierung drauf; es sei aber keine Akademisierung drin. Ein Titel alleine schafft noch längst keine Qualifizierung“. Das trug offensichtlich zur Erleichterung vieler besorgter Schüler bei. Terpe betonte jedoch, dass in allen Berufsbereichen ein lebenslanges Lernen von Bedeutung sei. Das Lernen höre mit der Ausbildung nicht auf.

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Besuch der Schweriner Selbsthilfekontaktstelle KISS

Nachmittags ging es auf Einladung der Geschäftsführerin Silke Gajek zu der Selbsthilfekontaktstelle Schwerin (KISS). An der Gesprächsrunde „Selbsthilfe“ nahmen zusätzlich teil: Dietrich Monstadt (MdB, CDU), Dr. Martina Bunge (MdB, Die Linke), Jörg Heydorn (MdL, SPD) und Thomas Heldberg (i.V.v. Christian Ahrendt, MdB, FDP) sowie einige VertreterInnen von Selbsthilfegruppen. Kernthema war die Förderung der Selbsthilfe gemäß § 20 Abs. 4 SGB V inkl. ihrer Übergangslösungen. Hier wurde auf das bewährte Verfahren der Kontenführung für Schwerin verwiesen.

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Podiumsdiskussion: „Krankenversicherung der Zukunft – Gerechte Finanzierung des Gesundheitssystems“

Abends schloss sich eine Podiumsdiskussion „Krankenversicherung der Zukunft – Gerechte Finanzierung des Gesundheitssystems“ im Schleswig-Holstein-Haus an, zu der ebenfalls Silke Gajek als Moderatorin eingeladen hatte. Neben ihr und Dr. Harald Terpe saßen noch Dietrich Monstadt und Dr. Martina Bunge auf dem Podium.

Monstadt unterstrich, dass Deutschlands Gesundheitssystem als eines der besten weltweit gelte. Einziges Problem sei die Demografie.

Terpe entgegnete daraufhin: “Die Gesundheitskosten steigen, auch wenn sie stabil bei 10 bis 10,5% des Brutto-Sozial-Produkt (BSP) bleiben. Jedoch wächst das Lohneinkommen der meisten nicht so schnell wie das BSP. Von daher setzen wir Bündnisgrünen uns für eine Bürgerversicherung ein, damit das Gesundheitssystem nicht allein über das Lohneinkommen finanziert wird." Zudem müsse der "ungerechte Unterschied" zwischen gesetzlicher und privater Versicherung abgebaut werden.

Monstadt erklärte, dass die CDU/CSU ausdrücklich keine „Kopfpauschale“ wolle, sondern eine Mischfinanzierung aus 3 Teilen: Arbeitgeber, Arbeitnehmer und einem entsprechenden sozialen Ausgleich. Frau Bunge zeigte, dass sie den Worten der CDU/CSU nicht glaube, da es um eine einkommensunabhängige Abgabe gehe. Sie warnte vor der Zerstörung des Sozialstaates.

Kategorie

Gesundheit

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