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02.09.15 –
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
wir, die Mitglieder des Parlamentarischen Beirats für Bevölkerung und Entwicklung, gratulieren Ihnen zur gelungenen Ausrichtung des G7-Gipfels in Elmau und beglückwünschen Sie insbesondere zur sehr erfolgreichen Thematisierung von Gesundheitsthemen auf dem Gipfel. Wir freuen uns außerordentlich, dass Sie diesem wichtigen Bereich durch Ihre G7-Präsidentschaft zum ersten Mal seit langem die ihm angemessene Aufmerksamkeit schenken. Die auf der Agenda vertretenen Gesundheitsthemen rücken durch die konkreten Bekenntnisse in der Abschlusserklärung stärker in den Fokus politischer EntscheidungsträgerInnen sowie auch der allgemeinen Öffentlichkeit.
Die angekündigten Maßnahmen wie die Stärkung der World Health Organisation (WHO), die Unterstützung des Aktionsplans zu Antibiotika-Resistenzen, die Verbesserung der Epidemienvorsorge in Zusammenarbeit mit mindestens 60 Partnerländern sowie das Bekenntnis zur Ausrottung der vernachlässigten Tropenkrankheiten bis 2020 werden einen bedeutsamen Beitrag zur Verbesserung der globalen Gesundheitssituation leisten. Das begrüßen wir ausdrücklich.
An dieser Stelle möchten wir den aus unserer Sicht höchst wichtigen Aspekt der Forschung und Entwicklung für Globale Gesundheit ansprechen.
In der Gipfelerklärung bekennen sich die G7-Staaten zu einer besseren Abstimmung ihrer Forschungsanstrengungen sowie einer Stärkung von Forschung und Entwicklung im Bereich der armutsassoziierten und vernachlässigten Krankheiten - von der Grundlagenforschung bis hin zur Entwicklung von Medikamenten, Impfstoffen und Diagnostika. Dieses Bekenntnis befürworten wir sehr, denn nach wie vor wird viel zu wenig zu Krankheiten geforscht, die Menschen inEntwicklungsländern betreffen. Das erschreckende Ausmaß und die verheerenden Folgen der Ebola-Epidemie haben ein Schlaglicht auf dieses zentrale Problem der Globalen Gesundheit geworfen.
Wir möchten Sie daher ermuntern, dass die Bundesregierung zukünftig ihre Rolle als treibende Kraft im Bereich der Forschung und Entwicklung zu armutsassoziierten und vernachlässigten Krankheiten noch weiter ausbaut, und zu anderen führenden Ländern wie den USA, Großbritannien und den Niederlanden aufschließt. Eine zeitnahe und in unseren Augen optimale Möglichkeit hierfür ist die in Kürze anstehende Erneuerung der deutschen Förderung der Produktentwicklungspartnerschaften (PDPs - Product Development Partnerships), deren erste Förderrunde von 2011 bis 2015 fast abgeschlossen ist und bereits sehr positiv evaluiert wurde.
Ein parlamentarischer Antrag zur Erneuerung dieser Förderung wurde vom Bundestag bereits im Mai verabschiedet. Wir setzen auf die Bundesregierung und hoffen, dass die Umsetzung dieser zweiten PDP-Förderrunde sowie eine signifikante Erhöhung der finanziellen Ausstattung weiterhin ihre Unterstützung findet. Zudem fänden wir es äußerst begrüßenswert, wenn die Ausschreibung für die zweite PDP-Förderrunde durch das BMBF noch in diesem entscheidenden Gipfel-Jahr veröffentlicht würde.
Wir wünschen Ihnen für Ihr Engagement viel Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Heinrich
Sprecher des Parlamentarischen Beirats für Bevölkerung und Entwicklung
Sowie folgende Mitglieder des Beirats:
Stephan Albani
Katja Dörner
Jutta Eckenbach
Michaela Engelmeier
Gabriela Heinrich
Charles Huber
Uwe Kekeritz
Marina Kermer
Dr. Georg Kippels
Dr. Bärbel Kofler
Dr. Sascha Raabe
Martin Rabanus
Mechthild Rawert
Stefan Rebmann
Johannes Selle
Kordula Schulz-Asche
Dr. Harald Terpe
Elisabeth Winkelmeier-Becker
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