Kernfusionsprojekt Wendelstein 7-X beenden

Die Forschung zur Kernfusion ist keine Grundlage für ein modernes Energiekonzept. Im Gegenteil: Sie behindert die Energiewende.

15.04.11 –

Zur Abstimmung des Bundesrates  über das Rahmenprogramm der Europäischen Atomgemeinschaft für Forschungs- und Ausbildungsmaßnahmen im Nuklearbereich erklären der grüne Bundestagsabgeordnete Harald Terpe und der Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer:

„Wir unterstützen die Begrenzung der Kosten. Das kann aus unserer Sicht jedoch nur ein erster Schritt sein“, so Terpe und Bütikofer. „Die Forschung zur Kernfusion ist keine Grundlage für ein modernes Energiekonzept. Im Gegenteil: Sie behindert die Energiewende.“

„Bis 2050 müssen die Industrieländer ihren CO2-Ausstoß bereits um 95 Prozent reduziert haben, wenn die Klimaerwärmung 2 Grad nicht übersteigen soll. Für dieses Ziel kommt die Kernfusion zu spät. Mit einer Nutzung ist nicht vor 2060 zu rechnen“, so Terpe.

„Da der Klimawandel nicht so lange auf sich warten lässt, sind Gelder in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz viel wichtiger“, ergänzt Bütikofer. „Die Kosten für die europäische Fusionsforschung laufen völlig aus dem Ruder“, so Bütikofer weiter. „Die Gesamtkosten für den französischen Testreaktor ITER belaufen sich auf schätzungsweise 15 bis 16 Milliarden Euro. Dadurch drohen wichtige Forschungsprojekte im Bereich der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz unter den Tisch zu fallen."

„Die Landesregierung muss bei diesem Projekt klar Farbe bekennen, ob sie eine Zukunft ohne Atom will und sich aus dem Projekt zurück ziehen. Ein glaubwürdiger und schneller Ausstieg aus der Atomkraft und Umstieg auf die Erneuerbaren Energien kann nur gelingen, wenn auch alle Fördermittel in die erneuerbaren Energien fließen“, erklären Terpe und Bütikofer abschließend.

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