Fehmarn-Belt-Brücke ist ein Irrweg über die Ostsee

Zur heutigen 1. Lesung des Staatsvertrages mit Dänemark zum Bau einer festen Fehmarnbeltquerung erklärt Harald Terpe, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen aus Mecklenburg-Vorpommern:

„Spätestens die enormen Schulden, die Deutschland zur Bewältigung der aktuellen Wirtschaftskrise aufhäuft, sollten die Bundesregierung dazu ermutigen, wenigstens die unsinnigsten Milliardenprojekte endgültig zu beerdigen. Zu diesen Vorhaben gehört zweifelsfrei der Bau der Fehmarn-Belt-Brücke. Selbst Abgeordnete der Koalition haben die Unvernunft in diesem Projekt erkannt und wollen aus der Fraktionsdisziplin ausscheren und den Staatsvertrag ablehnen. Diese Einsicht der Kollegen freut mich und ich fordere auch die übrigen Bundestagsabgeordneten auf, den Staatsvertrag abzulehnen. Rechtzeitig einen Fehler zu erkennen zeigt mehr politische Größe, als starrsinnig an einer Position festzuhalten. Und wem neben den vielen bereits hinlänglich bekannten Argumenten (fehlende Hinterlandanbindung, keine EU-Förderung, nur eingleisige Bahnstrecke etc.) noch ein letztes fehlen sollte: In Rostock gibt es einen privat finanzierten Tunnel, den derzeit täglich mehr Fahrzeuge, als für die Fehmarnbrücke prognostiziert werden, nutzen. Schon damit gelingt es nicht, ‚nur’ 250 Millionen Euro Baukosten zu refinanzieren. Wie soll dass erst mit den Milliardenkosten für die Ostseebrücke gelingen?“