Menü
Der Rostocker Bundestagsabgeordnete Harald Terpe (Grüne) hat vor dem Hintergrund der Einigung bei der Finanzierung der Fehmbarnbelt-Querung einen schnelleren Ausbau der Bahnstrecke Rostock-Berlin gefordert. „Mecklenburg-Vorpommern darf nicht abgeschnitten werden. Bund, Land und Bahn müssen sich ins Zeug legen, damit der Ausbau der Bahnstrecke Berlin-Rostock deutlich vor 2015 abgeschlossen wird.“, so Terpe.
Terpe bemängelte, dass die Einigung der deutschen und dänischen Regierung keine Klarheit in der Finanzierungsfrage schaffe. Etwa 800 Millionen Euro müsse Deutschland in die eigene Hinterlandanbindung stecken, 60 Millionen davon wolle die schleswig-holsteinische Landesregierung für den Straßenbau zuschießen. Wer das restliche Geld bezahlen soll, sei unklar. Auch die Europäische Union werde weit weniger als den erhofften 30-Prozent-Anteil übernehmen können. Terpe weiter: „Es muss sichergestellt werden, dass die Finanzierung dieses unsinnigen Bauwerks nicht zu Lasten anderer Schienenprojekte geht“, so Terpe.
Die ökonomischen Argumente für das „Jahrhundert-Bauwerk“ seien wenig überzeugend. Eine Untersuchung des Ostseeinstituts für Marketing, Verkehr und Tourismus an der Universität Rostock zweifle die Wirtschaftlichkeit des Projekts an und prognostiziere nach einer kritischen Analyse vorliegender Studien gar gesamtwirtschaftliche Wohlfahrtsverluste durch das geplante Bauwerk.
„Eine Finanz- und Verkehrsplanung, die sich nicht nur nachteilig, sondern sogar kontraproduktiv auf die Zukunft Norddeutschlands auswirkt, ist nicht solide“, so Terpe.. Der bisher nur auf dem Papier stehende „Durchbruch“ lasse damit nicht nur ein belastbares Finanzierungskonzept vermissen, sondern bleibe die Antwort auf die wichtigste Frage schuldig: Wofür?