Drogenbeauftragte der Bundesregierung macht PR für Tabaklobby

Anlässlich der Vorstellung der Kampagne "Karte rein, Packung raus" zum Jugendschutz an Zigarettenautomaten durch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, und den Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller erklären Kai Gehring, jugend- und hochschulpolitischer Sprecher, und Dr. Harald Terpe, drogen- und suchtpolitischer Sprecher:

Ab 2007 lassen sich Zigaretten am Automaten nur noch mit einer Geldkarte ziehen, auf der das Alter des Karteninhabers gespeichert ist. Der Tabakgroßhandel befürchtet zunächst Umsatzausfälle. Die Kampagne der Automatenaufsteller mit dem Slogan "Karte rein, Packung raus" soll diese Umsatzausfälle verhindern. Damit untergräbt die Tabaklobby erneut einen wirksamen Präventionsansatz. Denn die eigentliche Botschaft an die Jugendlichen über 16 lautet: "Für dich ändert sich nichts, du kannst weiter munter an der Kippe ziehen!"

Das hat nun wirklich nichts mit Jugendschutz zu tun. Ältere Jugendliche werden geradezu zum Rauchen oder Weiterrauchen animiert. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung muss sich deshalb fragen lassen, ob sie sich so unter dem Deckmantel des Jugendschutzes vor den Karren der Tabaklobby spannen lässt.