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Grüne Vorschläge zur Stärkung der Kinder(gesundheits)politik
Alle Kinder haben ein Anrecht auf eine gesunde Entwicklung. Trotz vieler politischer Absichtserklärungen – Gesundheitschancen von Kindern in Deutschland sind immer noch sehr unterschiedlich. Soziale Benachteiligung, Umweltbelastungen und schlechte Ernährung haben zur Folge, dass viele Kinder nicht gesund aufwachsen können. Grüne Kinder(gesundheits)politik will diese Benachteiligungen auflösen und Strukturen so verändern, dass ein gesundes Leben für alle Kinder im Alltag selbstverständlich wird. Wir wollen Kinderarmut und soziale Benachteiligung reduzieren und Hilfsangebote ausbauen. Das Lebensumfeld von Kindern muss gesünder werden. Wir wollen weniger Umweltbelastungen, mehr gesunde Ernährung und öffentliche Spiel- und Bewegungsräume.
Grüne Kindergesundheitspolitik muss vor allem bei den Kindern und ihren Eltern anfangen. Kinder sollen lernen, eigene Entscheidungen zu treffen und für ihre Gesundheit Verantwortung zu übernehmen. Gute Bildung ist deshalb eine wichtige Vorraussetzung für gesundes Aufwachsen.
Eine gesunde Entwicklung von Kindern setzt voraus, dass ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden. Kinder(gesundheits)politik erkennt die Vielfältigkeit von Kindern an und bewahrt sie. Es gibt dicke und dünne, schüchterne und extrovertierte, sportliche und weniger sportliche Kinder. Manche Kinder durchleben bestimmte Entwicklungsstadien schneller, andere brauchen oder lassen sich mehr Zeit. Das Bemühen um die Gesundheit unserer Kinder muss dieser Unterschiedlichkeit Rechnung tragen. Wir wollen Kinder nicht zum Objekt unangemessener Vorstellungen und Leistungserwartungen machen.
Ob Kinder gesund sind oder krank werden, entscheidet sich vor allem in ihrem Lebensalltag. Oft ist es abhängig davon, in welchem Stadtteil sie leben, welche Schule sie besuchen sowie ob und unter welchen Bedingungen ihre Eltern arbeiten. Handlungsfelder wie die Gesundheitspolitik oder die Sozialpolitik müssen besser aufeinander abgestimmt werden. Die Bedürfnisse der Kinder sind für uns dabei Ausgangspunkt für Programme und Strategien. Politik für gesunde Kinder braucht die ganze Gesellschaft - ein aktives Gemeinwesen, das Kinder in den Mittelpunkt stellt.
Kinderrechte müssen im Grundgesetz verankert werden. Dieser längst überfällige Schritt stärkt Kinder in unserer Gesellschaft. Politik ebenso wie Einrichtungen und Organisationen, deren Arbeit sich an Kinder und deren Eltern richtet, müssen Voraussetzungen für eine selbst bestimmte Lebensgestaltung und für die Reduzierung von gesundheitlichen Ungleichheiten schaffen. Wir wollen einen Staat, der vor allem die Stärken und Fähigkeiten von Kindern und Eltern fördert und sie dabei unterstützt, ihre Bedürfnisse zu äußern und zu verwirklichen. Staatliche Unterstützung bedeutet auch, die Teilhabe und Mitbestimmung etwa im Stadtteil, der Kommune oder der Region zu ermöglichen.
Aktuelle Beispiele von massiver Kindeswohlgefährdung zeigen leider auch: Es gibt Ausnahmesituationen, in denen der Staat sein Wächteramt wahrnehmen muss und im Interesse der Kinder eingreifen muss.. Dabei muss rechtzeitig, wirksam und zum Wohle des Kindes eingegriffen und die Intervention mit Hilfestellungen für die betroffenen Familien verknüpft werden.
Fraktionsbeschluss zur Kindergesundheitspolitik (PDF)