"Das Wunderbare Jahr der Anarchie" - Podiumsdiskussion

Zwischen dem Mauerfall am 09. November 1989 wurde die SED-Alleinherrschaft samt verordneter Unmündigkeit hinweggefegt und noch stand die Wiedervereinigung und damit Übertragung des westdeutschen Modells für ein Staatswesen nicht zur Debatte.

04.05.15 –

 Dazwischen lang das „wunderbare Jahr der Anarchie“ ein spannendes  Jahr des Aufbruchs, in dem die erste frei gewählte Volkskammer der DDR zusammentrat, die ersten frei gewählten Kommunalparlamente ihre Arbeit auf nahmen, in Rostock der  Bürgermeister sogar vom Runden Tisch aus eingesetzt wurde.

Die manchmal gesetzlose Zeit schuf Freiräume für Bürgerinitiativen aber auch die richtige Atmosphäre um kulturelle und wirtschaftliche Initiativen zu starten und das Wagnis einzugehen,  Träume umzusetzen.

In Rostock haben sich unter dem Dach von  Netzwerk für Selbsthilfe e.V., einem Zusammenschluss von mutigen Akteuren der Friedlichen Revolution und Freigeistern,  verschiedenste Unternehmungen gegründet. Dazu gehören Altstadtdruck, die andere Buchhandlung, das Institut für neue Medien, das Lichtspieltheater Wundervoll, die Compagnie de Comedie,  die Beginen, die Kunstschule Rostock u.a. , aber auch Wohltat e.V. mit der Suppenküche, sowie die Heinrich Böll Stiftung MV u.a.Studenten wollten ihre eigene Theaterhochschule gründen und vieles andere mehr, was heute für selbstverständlich ist in Rostock, hat in dieser  Zeit seinen Ursprung.

Das Buch „ Das wunderbare Jahr der Anarchie“ von Christoph Links, Sybille Nitsche und Antja Taffelt erzählt vielen vergleichbaren Eigeninitiativen in ganz Ostdeutschland, wie der Dorfrepublik an der Elbe oder in Eigenregie durchgeführten Kommunalwahlen,  von Künstlern, Lehrern und Naturschützern, die eine neu bessere Gesellschaft aufbauen wollen. Die vielen Alltagsgeschichten belegen, welch kreatives Potential in Ostdeutschland in dieser Zeit aktiviert wurde.

Ich möchte Sie ganz herzlich einladen zu einem Abend, an dem wir uns gemeinsam an diese aufregende Zeit und die vielen Episoden und Erlebnisse der Friedlichen Revolution erinnern. Meine Gäste können von verschiedenen Erlebnisse und Episoden erzählen.

Und da so reichlich Kulturinitiativen gegründet wurden, werden  in der Veranstaltung auch die kulturelle und andere sinnliche Genüsse nicht zu kurz kommen.

Ich freue mich auf Sie. 

Dr. Harald Terpe

Den Flyer der Veranstaltung finden Sie hier.

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